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Seit langem ist die Lehre fester und wichtiger Bestandteil der Arbeit von Frauke von Jaruntowski.

Zwischen 2003 und 2005 lehrte sie im Rahmen des Forschungsvorhabens „Moden (Er)finden“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Studiendepartment Design im Studiengang ‚Textildesign’. Darüber hinaus leitete sie mehrere Jahre den Lehramtsstudiengang ‚Technik/Textil und Bekleidung. Ihr Ziel war es, zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern neben der Förderung von fachspezifischen Fertigkeiten insbesondere ein hohes Maß an gestalterischer Kompetenz zu vermitteln.

Auch als Dozentin der AMD Akademie Mode & Design in Hamburg gilt ihr Interesse der Vermittlung gestalterischer Inhalte im Studiengang Raumkonzept und Design (BA). Dort lehrt sie das Fach Gestaltungslehre.

2006 gründete Frauke von Jaruntowski  mit zehn weiteren Personen den Veranstaltungsort Kultwerk West (www.kultwerkwest.de) - eine Plattform für künstlerische, politische, soziale Aktivitäten und Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Sie legte ihren Focus auf Mode und Design und  kuratierte in diesem Zusammenhang eine große Anzahl von Ausstellungen und Events und leistete so einen Beitrag zur Sensibilisierung in der Öffentlichkeit für diese Themen.

 In Zusammenarbeit mit der Kollegin Prof. Vera Doerk entwickelte sie in den letzten Jahren räumliche Inszenierungen, die aus der Verbindung textiler Gestaltung mit medialen räumlichen Inszenierungen bestehen. Die ortsbezogenen Installationen werden seither in verschiedenen Kontexten öffentlich präsentiert.

Forschungsprojekt Moden (Er)finden

Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Fachbereich Gestaltung, Studienschwerpunkt Produkt-Design-Textil  

Ein Forschungsprojekt der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Department Design, Studiengang Produktdesign-Textil

Prof. Marion Ulrich, Frauke von Jaruntowski

 

„Ein neues Produkt benötigt neue Präsentationsformen, eine neue Präsentationsform generiert neue Produkte.“  

Frei nach diesem Wahlspruch galt es im Rahmen des Forschungsvorhabens, textilen Produkten eine Aura zu geben, in einem adäquaten Umfeld, sowohl medial als auch „zum Anfassen“, sowie eine dazugehörige Vermarktungsstrategie zu entwickeln, aus der neue Formen von Existenzgründungen resultieren können.

Die zu stellenden Fragen lauteten:

Welche Produkte braucht der Mensch, sein Raum, die Gesellschaft, der Markt?

Welche Botschaften, Inhalte, Ideen oder Atmosphären transportiert ein Produkt?

Welche Entwurfsmethoden, Produktionen, Präsentationsformen, Vertriebswege fordert ein Produkt? 

Wie fing es an?

Das Pilotprojekt ‚Zu Hause in St.Pauli‘ gliederte sich in eine Recherche über den Stadtteil und in die Konzeption neuer Design-Produkte an der Hochschule, die anschließend in den öffentlichen Raum gestellt, sich ausloteten an der Peripherie von Kunst und Vermarktung, als ein alternativer Versuch zu klassischen Vermarktungsstrategien, in Anbindung an Hamburg, aber auch über die Grenzen hinaus.

Wie ging es weiter?

Ausgehend von dem Begriff ‚Heimat eines Stadtteils‘, ging es über die ‚Heimat in einem Gebäude‘ (Hotelprodukte zum Wohlfühlen) zum neu erfundenen Begriff ‚heimatschön‘, der sich auch aus der Diskussion der Studentinnen über den zum Teil als dreckig und unschön empfundenen Stadtteil St.Pauli ergab.

Das Projekt mündete in einer noch intensiveren Ausarbeitung und Evaluierung von Entwurfsmethoden, Präsentationsformen, Vermarktungsstrategien auch wieder an einem spezifischen Ort Hamburgs, ‚City Nord‘, ein städtebaulicher Brennpunkt.

Prof. Marion Ulrich

 

Heimatschön / Unterwegs sein

"Globalism is over. Suddenly and dramatically the idea to serve the global village the same old food and the wish to dress it in the uniform of the style police is over and gone – the end of the story." -Li Edelkoort

Wir leben in einer Zeit, die uns immer mehr Mobilität abverlangt, die Grenzen ad absurdum führt, die Offenheit, Flexibilität, Neugierde braucht.

Was bedeutet da die ‚Heimat’ in diesen immer mobiler werdenden Zusammenhängen?

Wird es das mobile Heim sein, das wir uns jederzeit auf den Rücken schnallen können, oder das heimatliche Nest als Rückzugsort?

Impliziert der Begriff ‚Heimat’ immer das Rückwärtsgewandte, die Tradition, das Wohlbekannte? 

Liegt in dem aktuellen Aufschwung traditioneller, lokaler Handwerkstechniken eine Zukunft?

Wir stellen Fragen, wir suchen Antworten. Indem wir uns immer wieder kreativ fordernd dieser Suche stellen, entsteht ‚Neues’.

Das ist unser Anliegen.

 

Zu Hause in St.Pauli

Was passiert, wenn der Blick über den eigenen Horizont hinaus sich mit dem Anderen kreuzt?

Zu Hause in St.Pauli – Unter diesem Motto entstanden 2003 im Laufe eines Semesters textile Produkte, die in Interaktion mit dem Leben – dem Zu Hause – auf St.Pauli entwickelt wurden. Die Präsentation der Produkte fand an unterschiedlichen Orten, Räumen und Plätzen dieses Hamburger Stadtteils statt: auf dem Hans-Albers-Platz, in der Ritze, im Florida-Art Hotel, in einem Waschsalon… In Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner ‚Kurverwaltung St.Pauli e.V.’ wurden stadtteilbezogene Designführungen durchgeführt, die die Vielschichtigkeit St.Paulis mit den inszenierten Produkten verknüpften. Dieser ‚clash’ unterschiedlicher Welten eröffnete Wege, Design neu (er)lebbar zu machen.